Der SCK-Adventskalender – 6.12.2020: Ein Geschenk vom NikoKlausi

Der Nikolaustag 6. Dezember ist auch der Namenstag unseres am 16.4.2018 verstorbenen Schachfreunds und mehrfachen Vereinsmeisters Klaus Kuchenbaur. Zur Erinnerung an ihn habe ich eine alte Partiestellung von der Vorrunde der Vereinsmeisterschaft 2012/13 ausgesucht. Ich stand damals schon eine gefühlte Ewigkeit zwei Bauern besser und hoffte auf einen leichten Endspielsieg, doch Klaus gab nicht auf , und beinahne hätte er tatsächlich beide Freibauern gestoppt! Doch dann unterlief ihm im 52. Zug buchstäblich in letzter Sekunde ein Fehler, als er in der Diagrammstellung mit Weiß Sd6? zog, woraufhin nach 52.. Ld4 53. Sc4 der schwarze e-Bauern Richtung Umwandlungsfeld e1 durchmarschieren konnte.

Klaus Kuchenbaur – Christian Langer, 30.10.2012

Richtig gewesen wäre hier 52. Sf2 !, wodurch Weiß mit der Dreifach-Gabel 53. Sd3 droht und Remis erzwingt. Denn wenn Schwarz dann den Läufer wegzieht, opfert sich nach 53. Sd3+ Ke4 54. Sxe5! der Springer für den e-Bauern, und der schwarze König zieht ungestört nach h1 (Umwandlungsfeld des anderen Freibauern), wo er von Schwarz nicht mehr vertrieben werden kann, weil der schwarze Läufer nur auf den weißen Feldern zieht – das bekannte Endspielmotiv des „Falschen Läufers“, oft die letzte Rettung in der Not, wenn die Partie schon verloren zu sein scheint. Zieht Schwarz statt des Läufers hingegen mit dem König nach e3, um die Gabel auf d3 zu verhindern, folgt 53. Sd1+ mit einer weiteren Springergabel und Weiß gewinnt den Läufer und stoppt anschließend mit König und Springer die beiden Freibauern.

Für Schwarz war also der Sieg in der Partie damals ein vorgezogenes Nikolausgeschenk, denn das Remis wäre unausweichlich gewesen…