Trauer um GM Markus Stangl († 1.11.2020)

Am Sonntag, den 1. November 2020 verstarb im Alter von nur 51 Jahren unerwartet und ohne sichtbare vorherige Anzeichen der in Starnberg lebende Großmeister Markus Stangl.
Sein Tod hat in der Schachwelt große Trauer ausgelöst, auch bei uns: Vielen Vereinskollegen war er als Mensch und Schachspieler persönlich bekannt. In den vergangenen 20 Jahren war Markus Stangl mehrmals für Simultanschach-Events in Kirchseeon zu Gast, so 2002, 2004 und 2017 auf Einladung des Schachclubs Kirchseeon, und 2015 beim vom Walter Rädler in der Grundschule Eglharting ausgerichteten „Terre des Hommes“-Simultan gegen eine Spielerauswahl des Landkreises Ebersberg. Zweimal (2004 und 2017) trat er dabei gemeinsam mit seiner Partnerin Dr. Anita Stangl im Tandem an und führte an jedem Brett abwechselnd mit ihr die Züge aus.
Ein von Ihr verfasster berührender Nachruf findet sich hier:
https://schulschachstiftung.de/wp-content/uploads/2020/11/Nachruf-Markus-Stangl.pdf


Anita Stangl hat außerdem angekündigt, dass im nächsten Jahr voraussichtlich ein großes Gedenkturnier zu Ehren von Markus Stangl stattfinden wird, zu dem auch wir eingeladen sein werden.

Bei unserer oben genannten letzten Simultanveranstaltung im Oktober 2017 verloren wir erwartungsgemäß an fast allen Brettern – nur dem damals erst neunjährigen Emil Kasims gelang ein Überraschungssieg! Ein besseres Gesamtergebnis verspielte ich damals, obwohl ich mich bis zum 30. Zug von M.+A. Stangl erstaunlich gut gehalten hatte und folgende offene Stellung entstanden war, in der alles möglich zu sein schien:

Weiß: Markus und Anita Stangl (Tandem-Simultan 2017) – Schwarz: Christian Langer (SC Kirchseeon)

Doch unter Zeitdruck, nachdem die meisten anderen Partien schon beendet waren, verlor ich hier die Übersicht und konnte der Verlockung nicht widerstehen, mit 30..Txa3? und Schachgebot den weißen Bauern zu schlagen – um nach 31. Kb2 Txc2 32. Txc2 festzustellen, dass Weiß auf der nunmehr ungeschützten Grundreihe mit Gegenangriff droht und deshalb die vermeintliche „Kombination“ 32… Ta2+ 33. Ka2 Sb4+ 34. Kb3 zum Verlust führt. Auch 32… Db8 brachte nichts mehr, 6 Züge später gab ich auf. Richtig gewesen wäre in der Diagrammstellung, die schwarze Königsstellung und Grundreihe mit 30.. Tc8-f8 ! zu stabilisieren, danach hätte Schwarz deutlichen Vorteil gehabt. Eine großmeisterliche Lektion zum Thema „Königssicherheit“!