Zum Frühlingsanfang am 20.3. wollten wir den Schwung aus der vorherigen Runde mitnehmen und weiter aufblühen, doch unser Gegner in München hatte offensichtlich ähnliche Pläne:
Der Schachclub Roter Turm Altstadt spielt zwar im Seniorenzentrum am Alten Nordfriedhof, tritt aber in der vierten Mannschaft zum Teil mit recht jungen Spielern an und verfügt zudem über ein nahezu unerschöpfliches, nur durch die Turnierordnung begrenztes Reservoir von starken Ersatzspielern. So kam es, dass ausgerechnet Rudi König an Brett 8 den nach DWZ stärksten Gegner von allen erwischte und auch ziemlich schnell auf Verlust stand, da war nichts zu holen. Optimal lief es hingegen für unsere Nachwuchshoffnung Stefans Kasims an Brett 7, der eine gute Eröffnung spielte, seinen Gegner mit Läuferpaar und Türmen auf der d-Linie nachhaltig unter Druck setzte und dann im Endspiel schließlich nach Abtausch aller Figuren einen Mehrbauern souverän zum Sieg verwertete. Auch bei Franz und Günter sah es nicht schlecht aus, aber die Gegner leisteten hartnäckigen Widerstand, so dass wir uns an Brett 4 und 6 mit Remis zufrieden geben mussten.
Zwischenzeitlich verlor Horst an Brett 5 leider zuerst Material und dann auch die Partie, so dass wir weiterhin im Rückstand lagen. Jedoch gewann Wolfgang an Brett 3 mit wunderschönem Angriffsspiel nach Königsgambit, und unser Spitzenspieler Herbert hatte sich wieder einmal ein erfolgversprechendes Turmendspiel mit Mehrbauern erarbeitet, somit konnten wir mindestens auf ein 4:4 Unentschieden hoffen. Doch dann die kalte Dusche: Christian fand im Mittelspiel mit Schwarz nicht die richtige Angriffsfortsetzung, ließ mal wieder zuviel Zeit liegen und kam in Zeitnot vor dem 40. Zug unter die Räder.
Währendessen war von Herberts Bauernmehrheit dank der gegnerischen Verteidgungskünste leider nur noch ein einziger Randbauer übrig geblieben, und der reicht bekanntlich im Turmendspiel nicht zum Gewinn, auch wenn Herbert wirklich alles versuchte, um den Gegner aufs Glatteis und in Zeitnot zu bringen.
Schade, er hätte wirklich einen ganzen Punkt verdient gehabt, nachdem er mehr als 4 Stunden lang die Stellung im Griff hatte!
So verloren wir also zum zweiten Mal in der Saison unglücklich mit 3,5:4,5 und stehen nun mit weiterhin nur 4 Mannschaftspunkten als Tabellenvorletzter erneut im Abstiegskampf.